Am 07.07.2024 führte die Löschgruppe Hausberge-Lohfeld einen Dienst zum Thema "Sichern in absturzgefährdeten Bereichen" nach FwDV 1 durch.
"Halten ist das Sichern von gefährdeten Personen und Einsatzkräften mit dem Ziel, einen Absturz auszuschließen. Der Begriff des Haltens beschreibt nur solche Situationen, bei denen ein Kernmantel-Dynamikseil bzw. eine Feuerwehrleine zur Sicherung oberhalb des zu Haltenden geführt wird. Das heißt, die gesicherte Person wird beim Abrutschen von der Standfläche sofort von Auffanggurt und Kernmantel-Dynamikseil bzw. Feuerwehr-Haltegurt und Feuerwehrleine so von oben gehalten, dass sie nicht abstürzen oder weiterrutschen kann. Dabei ist darauf zu achten, dass die Feuerwehrleine bzw. das Kernmantel-Dynamikseil immer straff auf Zug gehalten wird. Der Haltende darf sich nicht im absturzgefährdeten Bereich befinden."
Ziel an diesem Tag war es zunächst eine fiktiv gestürzte Person im Hang zu erreichen. Die Mitglieder der Löschgruppe sollten dabei einen geeigneten Festpunkt suchen, eine Feuerwehrleine den Hang hinunterwerfen, und diese mit einem Halbmastwurf in einem HMS-Karabiner oder alternativ in die Abseil-Öse des Feuerwehhaltegurtes legen. Unter Berücksichtigung des vier Augen-Prinzips wurde darauf geachtet, dass alle Knoten und Befestigungspunkte Ordnungsgemäß hergestellt wurden. Das so hergestellte Sicherungs-System nutzen die Mitglieder der Löschgruppe im Anschluss um den Hang gesichert hinunter zu gehen, während Sie durch eine zweite Person von oben gehalten wurden. Dieser Aufbau wurde mit den verschiedenen Mitteln, die der Löschgruppe im Einsatz zur Verfügung stehen, variiert.
Zum Abschluss wurde eine kleine Einsatzübung durchgeführt. In dieser ging es darum eine gestürzte Mountainbikerin mittels Schleifkorbtrage einen Hang hinauf zu ziehen. Der Mountainbikerin wurde durch unsere Mara dargestellt. Als Festpunkte wurden das Löschgruppenfahrzeug und ein Baum verwendet. Für die Rettungsaktion war es von Nöten insgesamt vier Sicherungs-Systeme aufzubauen. Zwei für den Angriffstrupp (die Retter), eins für die Schleifkorbtrage und ein weiteres für die gestürzte Mountainbikerin.
Alles wurde oberhalb der Unfallstelle vorbereitet. Der Angriffstrupp ging gesichert mit der Schleifkorbtrage den Hang hinunter. Dort angekommen wurde die Mountainbikerin im Haltegurt gesichert, in die Schleifkorbtrage gehoben und anschließend befestigt. Anschließend kam vom Angriffstrupp das Kommando zur Rettung. Die Kameraden und Kameradinnen oben zogen die Schleifkorbtrage den Hang hinauf. Dabei hatten acht Kameraden die Aufgabe der Sicherung und der Seilführung der vier Sicherungs-Systeme.
Abschließend konnte festgestellt werden, dass eine solche Rettung viel Material und eine hohe Anzahl von Einsatzkräften erfordert. Material muss im Einsatzfall zunächst ggf. mehrere hundert Meter oder Kilometer zur Einsatzstelle getragen werden. Auch eine Rettungsdienstliche Versorgung würde im Einsatzfall noch hinzukommen.