Freiwillige Feuerwehr Porta Westfalica

Geschichte

der Löschgruppe Hausberge 1892 bis 2022

Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Hausberge 1892 bis 2022

 
Geschichte_1

Freiwillige Feuerwehr Hausberge 1900

 

Geschichte_2Ernst Krüger

Gegründet wurde die Freiwillige Feuerwehr des Amtes Hausberge am 22. November 1892. Es waren 33 Hausberger Bürger, die dem Aufruf des damaligen Gemeindevorstehers, Amtmann Coesfeld, folgten und ihre Unterschrift unter die Satzung der Feuerwehr setzten. Auf dieser ersten Versammlung wurde der Kaufmann Ernst Krüger zum Kommandanten gewählt. Die folgenden Versammlungen sind ausgefüllt mit Anträgen, Beitragszahlungen und Änderungen der Strafgeldparagraphen. Wie das bei einem jeden jungen Verein wohl so ist, alle Mitglieder sind von der Notwendigkeit ihres Antrages fest überzeugt. Ein Beispiel: „Bei einem Brande in Holzhausen ist von den Holzhauser Spritzenmannschaften der Hausberger Schlauchführer Detering mutwillig naßgespritzt worden. Es wird der Antrag gestellt, die Polizei möge den Holzhauser Spritzenmann bestrafen.“ Die Freiwillige Feuerwehr versah ihren Dienst zunächst zusammen mit der 1751 gegründeten städtischen Pflichtfeuerwehr. Zu diesem Zweck wurde ihr von der städtischen Wehr eine vierrädrige Spritze mit Saugvorrichtung überlassen. Die Ausrüstungsgegenstände für die Steiger wie Helme, Steigergeräte, Beile, Leinen, usw. wurden von der Feuerwehr beschafft, die Arbeitsuniformen jedoch mussten sich die Wehrmitglieder selbst kaufen.
 

Geschichte_3Carl Schmidt

Bereits ein Jahr nach der Gründung verließ Ernst Krüger die Feuerwehr. Im Oktober 1893 wurde der Schuhmachermeister Carl Schmidt zum neuen Kommandanten bestimmt. Während seiner Amtszeit wurde die noch heute bestehende Sterbekasse der Feuerwehr eingerichtet, ferner wurde am 6. Juni 1894 eine Feuerwehrkapelle gegründet. Auch die Amtszeit Carl Schmidts war nur von kurzer Dauer. Im Dezember 1895 trat der Kaufmann Johann Berger als Schmidts Nachfolger an die Spitze der Wehr. Einen Monat zuvor, am 6. November 1895, wurde der Amtmann Coesfeld zum Dank für seine Verdienste um die noch junge Feuerwehr zum Ehrenchef ernannt.
 

Geschichte_4Johann Berger

Johann Berger leitete über ein viertel Jahrhundert lang, bis zu seinem Tode am 11. Februar 1921, die Geschicke der Hausberger Wehr. Er konnte 1896 die erste "eigene" Spritze, geliefert von der Kölner Firma Honig, in Empfang nehmen. 1902 folgte dann eine Abprotzspritze der Firma Joseph Beduve, Aachen. Beide Spritzen waren bis 1928 in Gebrauch. Nachdem 1907 durch ein neues Ortsstatut die seit 1876 in Hausberge bestehende Feuerlöschordnung aufgehoben wurde, kam es auch zur Auflösung der Pflichtfeuerwehr. Die Freiwillige Feuerwehr war nun allein für den Brandschutz verantwortlich.
 

Geschichte_5Wilhelm Koch

Bergers Nachfolger, der Rendant Wilhelm Koch, hatte die Wehr durch eine schwere Zeit zu führen. Durch die Inflation waren alle Ersparnisse verloren, die Kosten für Ausrüstung und Ausbildung konnten nicht gedeckt werden. Dass die Feuerwehr dennoch in der Lage war, ihrer Aufgabe tadellos nachzukommen, beweist ein Bericht über einen Brand vom 23. November 1926 im Anwesen des Landwirts Heyer, Kiekenbrink Nr.8. In dem Bericht, welcher damals in der Zeitschrift "Der Westfälische Feuerwehrmann" erschien, wurde der gut 4 Stunden dauernde Einsatz als energische und mustergültige Löscharbeit beschrieben. Der Feuerwehr gelang es auch, trotz aller Widrigkeiten, an der Hoppenstraße einen neuen Steigerturm in Eigenleistung zu errichten. Das Material hierzu wurde von Hausberger Firmen und Gönnern der Feuerwehr gestiftet. 1928 wurde in Hausberge ein Wasserleitungssystem erbaut und Hydranten installiert. Die Feuerwehr bekam nun 2 Hydrantenwagen und eine Schiebeleiter.
 
Geschichte_6Steigerturm an der Hoppenstraße 1927
 
 

Geschichte_7Karl Schürmann

Seine schwere Krankheit zwang Wilhelm Koch 1929 dazu, das Amt des Kommandanten in die Hände des Lehrers Karl Schürmann zu legen. 1930 erhielt die Wehr ihre erste Standarte, ein Geschenk der Hausberger Bürgerschaft. Die Standartenweihe durch den Branddirektor Harting, Vorsitzender des Minden Ravensberg Lippischen Feuerwehrverbandes, fand am 15. Juni 1930 anlässlich des I. technischen Feuerwehrtages der Freiwilligen Feuerwehr Hausberge statt. Auf der "Platten Weide" am Bahndamm, wo auch die Festzelte standen, trafen die Hausberger Vereine und die Feuerwehren aus den umliegenden Gemeinden zusammen. Umrahmt von Schauübungen, die auf dem Hausberger Marktplatz und am Steigerturm an der Hoppenstraße stattfanden, feierte man hier das neue Aushängeschild der Freiwilligen Feuerwehr. Ein langes Leben war der Standarte jedoch nicht beschieden. Da während des Dritten Reiches die Feuerwehren keine Fahnen und Standarten mehr mit sich führen durften, wurde die Hausberger Standarte in das Feuerwehrmuseum nach Münster gebracht, wo sie kurz vor Ende des Krieges bei einen Luftangriff vernichtet wurde.
 
Geschichte_8Feuerwehr Hausberge 1932
 
Nachdem der Dachdeckermeister Karl Sandvoß 1935 die Führung der Wehr übernommen hatte, wurden die 16 Feuerwehren des Amtes Hausberge zusammengeschlossen, was jedoch in der Praxis keine großen Auswirkungen auf die Eigenständigkeit der Wehren hatte. 1942 wurde mit einem LF 16 das erste motorisierte Löschfahrzeug beschafft. Mit diesem Fahrzeug wurde die Feuerwehr häufig ins Ruhrgebiet abgeordnet, um dort zum Löschen der durch die Bombenangriffe entstandenen Brände eingesetzt zu werden. Auch in Hausberge wurde die Feuerwehr 1944 bei einem schweren Zugunglück am Bahnhof Porta gefordert. Das LF 16 wurde kurz vor Kriegsende von Polen gestohlen und erst Jahre später in Bückeburg wieder aufgefunden.

Geschichte_9Karl Nagel

Nach dem Krieg übernahm Karl Nagel Ende 1945 die Leitung der Wehr. Trotz der wirtschaftlichen Not der Nachkriegsjahre gelang es ihm, ein Ersatzfahrzeug für das LF 16 zu beschaffen und die Wehr wieder voll auszurüsten. Um auch die Alarmierung der Feuerwehr zu verbessern, wurde 1952 die erste Sirene auf dem Amtshaus installiert. Nach Erreichen der Altersgrenze wurde Karl Nagel 1954 feierlich verabschiedet, zu seinen Nachfolger wurde Hermann Frohwitter gewählt. Während seiner Amtszeit wurde die Wehr mit einem TLF 16 ausgerüstet.

Geschichte_10Einsatzabteilung 1953

Geschichte_11Standarte 1930

Ein besonderes Ereignis für die Hausberger Feuerwehrmänner war das Kreistreffen der Feuerwehren, welches im Juni 1956 in Hausberge stattfand. Hier wurde die neue Standarte geweiht, die, wie auch ihre Vorgängerin, durch Spenden der Bürgerschaft bezahlt wurde. 1958 gab Hermann Frohwitter sein Amt aus gesundheitlichen Gründen an Werner Dammeyer weiter, unter dessen Führung im Sommer 1961 das neue Gerätehaus am Kirchsiek bezogen wurde. Die Schlüsselübergabe wurde mit einer großen Schauübung an der Hausberger Schule gefeiert, an der auch die Feuerwehren aus Minden, Eisbergen und Meißen teilnahmen.
 

Geschichte_12Ernst Nagel

Nachdem Werner Dammeyer 1965 zum stellvertretenden Amtsbrandmeister gewählt wurde, übernahm Ernst Nagel die Leitung der "Löschgruppe Hausberge", wie sie nun im Zuge der Neugliederung der freiwilligen Feuerwehren des Amtes Hausberge genannt wurde. Die Löschgruppe Hausberge bildete zusammen mit den Löschgruppen aus Holzhausen, Neesen und Lerbeck einen Löschzug. Die Ausrüstung der Feuerwehr wurde in diesen Jahren weiter vervollständigt, und so verfügte die Hausberger Wehr zu ihrem 75-jährigen Jubiläum im Jahre 1967 neben einem TLF 16, einem Schlauchwagen sowie einem Mannschafts- und Gerätewagen auch über einen Pulverlöscher P25OS, eine Motorsäge und 3 Umluft unabhängige Atemschutzgeräte. Dafür musste man sich jedoch von dem alten Steigerturm trennen, der im November 1967 wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste. Zuvor hatte er noch jahrelang gute Dienste als Schlauchtrockenturm geleistet.

Geschichte_13Löschgruppe 1961 anlässlich der Einweihung des neuen Gerätehauses am Kirchsiek

1972 erhielt die Wehr ein zweites Tanklöschfahrzeug, um ihrer Aufgabe als Schwerpunktfeuerwehr des Amtes Hausberge auch weiterhin gerecht werden zu können, denn die Einsatzzahlen stiegen von Jahr zu Jahr. Im Mai 1972 wurde mit anfänglich 8 Mitgliedern die Jugendfeuerwehr Hausberge unter dem Jugendwart Ronald Tölpe gegründet. Als 1973 im Zuge der kommunalen Gebietsreform das Amt Hausberge aufgelöst wurde und stattdessen die Stadt Porta Westfalica entstand, wurde die Löschgruppe Hausberge mit den Löschgruppen Holzhausen und Lohfeld zu einem Löschzug zusammengefasst. In der Zeit vor der Kommunalreform wurde oft von einer damit verbundenen Umstrukturierung der Feuerwehr gesprochen, und nicht wenige forderten die Einrichtung einer Berufsfeuerwehr für die Stadt Hausberge. Diese Diskussionen blieben jedoch ergebnislos, und so sorgte auch nach der kommunalen "Wende" die Freiwillige Feuerwehr weiterhin schwerpunktmäßig für den Feuerschutz in Hausberge.

Geschichte_14

Löschgruppe mit Jugendgruppe 1972

Ernst Nagel wurde 1976 wegen Erreichens der Altersgrenze durch Walter Dörffner abgelöst. Die steigende Zahl der Einsätze war für die freiwilligen Feuerwehrmänner auf Dauer nicht mehr zu bewältigen, und so wurde es zunächst sehr begrüßt, als am 20. April 1978 die hauptamtliche Feuer- und Rettungswache der Stadt Porta Westfalica im Hausberger Gerätehaus ihren Dienst aufnahm. Die 15 hauptberuflichen Feuerwehrmänner übernahmen neben dem Feuerschutz auch den Rettungsdienst für das Stadtgebiet. Zur Unterstützung der hauptamtlichen Kräfte stellte die Löschgruppe Hausberge im Einsatzfall den sogenannten „2. Abmarsch“. In die anfängliche Zufriedenheit mischten sich aber auch bald die ersten Wermutstropfen, denn schließlich mussten die "Freiwilligen" ihr Gerätehaus zunächst räumen, bis eine neue Feuer- und Rettungswache fertiggestellt werden konnte.
 

Geschichte_15Wilhelm Macke

Dies war auch eines der dringlichsten Anliegen des neuen Löschgruppenführers Wilhelm Macke, der Mitte 1978 das Amt von Walter Dörffner übernahm. Macke, der die Löschgruppe über 15 Jahre lang führte, fürchtete zu Recht, dass viele der altgedienten Feuerwehrmänner sich als überflüssig und von der Stadt abgeschoben fühlen könnten. Nachdem die Löschgruppe 1983 ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 8/18 (Unimog) erhielt, wurde sie immer öfter gegen ihren Willen in die nicht enden wollenden Streitereien der Ratsparteien um den Neubau der Feuer- und Rettungswache hineingezogen. Durch unter anderem diese unglückliche Situation, die erst 1986 ein Ende fand, schlief auch die Jugendarbeit der Löschgruppe Anfang der 1980er Jahre ein. Im Mai 1985 wurde mit dem neuen Jungendwart Burkhardt Thier und zunächst 5 Mitgliedern die Jugendfeuerwehr Hausberge wiederbelebt. Nachdem die neue Feuerwache am Fähranger 1986 eingeweiht wurde, konnte die Hausberger Löschgruppe wieder in ihr Gerätehaus zurückkehren.

Geschichte_16Aktive Gruppe 1987

Die Verhältnisse sollten sich jedoch bald wieder ändern. Aufgrund der geänderten Einsatzbedingungen der Feuerwehr ‑ mehr technische Hilfeleistungen als Brandeinsätze, Gefahren durch chemische Stoffe und Güter, usw., wurde ab 1989 eine Umstrukturierung der Portaner Feuerwehr eingeleitet. Dies hatte auch Konsequenzen für die Löschgruppe Hausberge, und so zogen die Löschgruppenmitglieder 1990 mit in die Räumlichkeiten der Feuer- und Rettungswache ein, um von hier aus verstärkt Aufgaben der technischen Hilfeleistung durchführen zu können.

Die Aufgabe des eigenen Gerätehauses und der Einzug in die hauptamtliche Wache erfolgten zugegebenermaßen nicht ganz reibungslos, und wurden nicht unbedingt von jedem vorbehaltlos akzeptiert, was sowohl für die ehren- als auch für die hauptamtlichen Kräfte galt. Die Löschgruppe gab das TLF 8/18 sowie den Schlauchwagen ab, und übernahm dafür das TLF 16/25 der hauptamtlichen Kameraden. Weiterhin bildete man fortan gemeinsam mit den Löschgruppen Barkhausen, Lerbeck und Neesen den „Brandabschnitt Mitte“.

Als die Löschgruppe Hausberge am 18. August 1990 anlässlich ihres Umzuges an der Feuer‑ und Rettungswache einen Informationstag veranstaltete, konnten sich die Hausberger Bürgerinnen und Bürger davon überzeugen, dass "ihre" Freiwillige Feuerwehr ihr 100-jähriges Jubiläum im Jahre 1992 nicht als Schlusspunkt, sondern als Sprungbrett in den Feuerschutz des 20. Jahrhunderts sieht. Das Jubiläum selbst wurde im November 1992 mit einem Festakt im Saal des Rates sowie einem anschließenden Empfang begangen, und im Rahmen des Stadtfeuerwehrtages 1993 wurde dann noch einmal groß gefeiert.

Geschichte_17Tag der öffenen Tür Fa. Kuloge - Vorführung der Löschgruppe

Doch die Löschgruppe sollte nicht zur Ruhe kommen. Die ständigen und eskalierenden Querelen über die Nutzung der Räumlichkeiten des zum damaligen Zeitpunkt mehr als ausreichend dimensionierten Gebäudes der hauptamtlichen Wache hörten nicht auf. Die Differenzen zwischen haupt- und ehrenamtlichen Kräften schienen unüberbrückbar, so dass die Löschgruppe schließlich im Frühjahr 1993 den Antrag auf Rückerstattung des Gerätehauses am Kirchsiek stellte – jedoch ohne Erfolg. Als Ergebnis vieler Gespräche und Diskussionen, und nicht zuletzt auf Drängen von Seiten der Politik und Verwaltung, „raufte“ man sich letztendlich zusammen. Die Löschgruppe erhielt einen festen Bereich für Fahrzeuge, Ausrüstung und Gerät sowie einen eigenen Gruppenraum. Ein kameradschaftliches und harmonisches Neben- bzw. Miteinander zwischen den beiden Wohnparteien sollte sich jedoch vorerst nicht wirklich einstellen.

Anfang der 1990er Jahre änderte sich auch die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatzfall. Diese erfolgte nicht mehr wie bisher über die weithin hörbare Sirene auf dem Rathaus, sondern über sogenannte Taschenalarm- bzw. Funkmeldeempfänger (umgangssprachlich gerne auch als „Pieper“ bezeichnet) per Funkübertragung.

 

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Aktive Gruppe 1992

Mit Erreichen der Altersgrenze für den aktiven Feuerwehrdienst übernahm im Januar 1994 Jochen Alm die Leitung der Löschgruppe von „Willi“ Macke. Die zukunftsorientierte Ausrichtung der Gruppe in Bezug auf qualifizierte feuerwehrtechnische Ausbildung der aktiven Mitglieder sowie die Wahrnehmung von Spezialaufgaben wie z. B. das Besetzen von Sonderfahrzeugen der hauptamtlichen Wache, bildeten mehr und mehr die Schwerpunkte der Löschgruppe.

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DL-Ausbildungsdienst

Im September 1998 folgte Heinz Hauenschild als neuer Löschgruppenführer. Für die Einsatzkräfte wurde die digitale Alarmierung eingeführt. Die analogen Funkmeldeempfänger wurden durch die wesentlich zuverlässigeren digitalen Geräte ersetzt. Mit Einführung der Kreisleitstelle in Minden gibt es nun auch eine Alarm- und Ausrückeordnung, wonach die Löschgruppe, wie auch alle anderen Einheiten, zentral zu entsprechenden Einsatzstichworten alarmiert wird. Seit Ende 2001 bildet ein Teil der aktiven Kameraden die Drehleiterbereitschaft. Diese besetzen das Fahrzeug im Einsatzfall, sofern keine hauptamtlichen Kräfte zur Verfügung stehen bzw. Diese an der Einsatzstelle abzulösen sind. Anfang 2003 beschaffte man aus eigenen Mitteln ein neues Mannschaftstransport-fahrzeug (MTF), welches das bisherige, 1986 ebenfalls selbst und gebraucht beschaffte Fahrzeug, ersetzte.

 

Geschichte_20

Aktive Gruppe 2006

Thomas Horn übernahm im September 2003 die Amtsgeschäfte von Hauenschild. Anfang 2011 erhielt die Löschgruppe ein neues Löschgruppenfahrzeug (LF 10/6), und das mittlerweile fast 30 Jahre alte Tanklöschfahrzeug konnte abgegeben werden. Mit Beginn des Jahres 2013 gab es eine erneute Strukturreform innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr Porta Westfalica. Man kehrte zu dem System der Löschzüge zurück, und gemeinsam mit der Löschgruppe Lohfeld bildet Hausberge den neuen „alten“ Löschzug 1. Im Laufe der Jahre entwickelt sich für die Löschgruppe ein neues, sich immer mehr zuspitzendes Problem, nämlich die Erreichbarkeit der Wache im Einsatzfall.

 

geschichte_21Stau auf der Bundesstraße 482

Bedingt durch das stetig ansteigende Verkehrs-aufkommen sowie durch die Ampel an der Kreuzung B 482 / Findel / Fähranger stehen die Einsatzkräfte im Alarmfall immer häufiger im Stau, und haben somit nicht die Möglichkeit zeitnah die Wache zu erreichen. Die Konsequenz davon ist, dass die Löschgruppe selbst im eigenen Ortsteil die Hilfsfristen des Brandschutzbedarfsplanes so gut wie nicht mehr einhalten kann.

Seit 2007 wird seitens der Löschgruppe fortwährend auf diese besorgniserregende Problematik hingewiesen. Eine Änderung der Ampelschaltung brachte so gut wie keine Verbesserung der Situation. Als die Auswertung der eigenen Einsatzzeiten des Jahres 2014 geradezu katastrophal ausfiel, beantragte die Löschgruppe den Bau des geplanten neuen Gerätehauses für die Einheiten Hausberge und Lohfeld vorzuziehen – leider ebenso erfolglos wie 1993 der Antrag auf Rückerstattung des Gerätehauses.

Ein weiterer Aspekt der die Gesamtsituation für die Löschgruppe unbefriedigend macht, sind die Rahmenbedingungen in Bezug auf die Unterbringung im Gebäude der Wache.

Um sich umziehen zu können, muss zunächst das Mannschaftstransportfahrzeug aus der Halle gefahren werden, um ausreichend Platz zu schaffen. Es gibt keine Schwarz-Weiß-Trennung, es gibt keine Duschmöglichkeiten und keine sanitären Einrichtungen im unmittelbaren Umfeld der Fahrzeughalle, weibliche Kräfte müssen hierfür gar in den ersten Stock des Hauptgebäudes.

Nachdem 2008 die Absauganlage für die Abgase der Einsatzfahrzeuge nicht mehr dem Stand der Technik entsprach, und entsprechende Vorgaben nicht mehr erfüllte, wurde diese in der Halle wo sich die Fahrzeuge und die Spinde der Löschgruppe befinden, ersatzlos demontiert…

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So waren dann auch die Punkte Erreichbarkeit und Unterbringung die zentralen Themen beim 125-jährigen Jubiläum der Löschgruppe, welches im November 2017 begangen werden konnte. Gefeiert wurde dieser Anlass mit einer Feierstunde im Saal des Rates, sowie einem anschließenden Empfang im Bürgerhaus Porta.

In der Hoffnung das 150-jährige Jubiläum als eines der nächsten Ziele erreichen zu können, appelliert die Löschgruppe an alle Verantwortlichen ihr Perspektiven für die Zukunft zu geben, um auch weiterhin ein hochqualifizierter und verlässlicher Partner innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr Porta Westfalica sein zu können.

geschichte_23Löschgruppe 2017

 

Im Jahr 2019 sollten dann endlich die geplanten Arbeiten zur Verbreiterung der B 482 um eine weitere Fahrspur starten. Zuvor standen jedoch umfangreiche Arbeiten an der Straße „Platte Weide“ an, welche ebenfalls von den Einsatzkräften genutzt wird um zum Gebäude der Feuer- und Rettungswache zu gelangen. Somit war von einer längerfristigen erheblichen Beeinträchtigung der Erreichbarkeit der Wache auszugehen, welche insbesondere im Einsatzfall zu Problemen führen würde. Um die Einsatzfähigkeit der Löschgruppe dennoch weiter zu gewährleisten, und damit verbunden auch die Motivation der ehrenamtlichen Einsatzkräfte, musste also eine pragmatische Lösung her.

Ergebnis der diesbezüglichen Gespräche zwischen Verwaltung und Löschgruppenführung war, dass für den gesamten Zeitraum der Baumaßnahmen das Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) der Löschgruppe in einen zweiten Standort innerhalb Hausberges ausgelagert wird, so dass ein Teil der Einsatzabteilung von hier aus ausrücken kann.

 

MTF im ehemaligen Gerätehaus am Kirchsiek

MTF im ehemaligen Gerätehaus am Kirchsiek

Ironie der Geschichte: dieser Standort wurde das ehemalige Feuerwehrgerätehaus am Kirchsiek, welches die Löschgruppe 1990 aufgeben musste, und sich mittlerweile in Privatbesitz befindet.

Eine der beiden Garagen wurde von der Stadt angemietet, und mit dem nötigen Inventar (Spinde + Einsatzausrüstung) ausgestattet.

 

Das Löschgruppenfahrzeug (LF) verblieb in der Feuer- und Rettungswache am Fähranger. Somit rückte die Löschgruppe im gesamten Zeitraum der vorgenannten Baumaßnahmen von zwei Standorten zu Einsätzen und Übungsdiensten aus.

Auch die Planungen für den neuen gemeinsamen Standort mit der Löschgruppe Lohfeld wurden schließlich konkreter. Bereits mit Beginn der jüngsten Strukturreform der Freiwilligen Feuerwehr Porta Westfalica im Jahr 2013 wurde hierfür die Wiese Ecke Eisberger Straße / Frettholzweg favorisiert, und in der 2. Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes (BSBP) aus demselben Jahr auch so aufgenommen. Die nach Plan vorgesehene Errichtung des neuen Feuerwehrgerätehauses im Jahr 2018 wurde hingegen nicht umgesetzt. Die Planung dieses Standortes wurde allerdings im Rahmen der 3. Fortschreibung des BSBP gutachterlich bestätigt und unverändert übernommen – die Fertigstellung war nunmehr für das Jahr 2022 avisiert.

Bedingt durch mehrere Faktoren (u. a. eine Unterschriftenaktion gegen den Bau des Gebäudes an dieser Stelle, die Corona-Pandemie, Probleme in Bezug auf die verkehrstechnische Anbindung, u. ä.) starteten die Bauarbeiten letztendlich erst im Juni 2022.

Baugrundstück des neuen Gerätehauses
 
 Baugrundstück des neuen Gerätehauses

 

Mit der Konkretisierung des Gerätehaus-Neubaus begannen 2021 auch die Vorbereitungen für die Fusion mit der Löschgruppe Lohfeld zur zukünftigen Löschgruppe Hausberge-Lohfeld als Teil der Freiwilligen Feuerwehr Porta Westfalica. In verschiedenen Arbeitsgruppen (AG) rund um die Themen Zusammenlegung und Bau des gemeinsamen Standortes engagierten sich diverse Kameradinnen und Kameraden, um sich den damit verbundenen Herausforderungen zu stellen. Es fanden regelmäßige Treffen der AG statt, und die Übungsdienste von Einsatzabteilung und Jugendfeuerwehr wurden seitdem gemeinsam durchgeführt.

Bedingt durch eine kreisweite Umstellung des Alarmierungssystems in Verbindung mit einer neuen Alarm- und Ausrückeordnung haben sich die beiden Löschgruppen dazu entschieden dies zum Anlass zu nehmen, fortan als neue Einheit Hausberge-Lohfeld an den Start zu gehen. Das geschah zunächst von 2 Standorten aus (Feuer- und Rettungswache sowie Gerätehaus Lohfeld) mit den dort vorhandenen Fahrzeugen (jeweils ein LF10 und ein MTF). Im neuen gemeinsamen Gerätehaus sollen dann nach BSBP ein LF10, ein TLF3000 sowie zwei MTF der Löschgruppe zur Verfügung stehen.

Die beiden bisherigen Löschgruppenführer Thomas Horn (LG Hausberge) und Kai Hohmeier (LG Lohfeld) übernehmen die Führung der neuen Einheit.

Im Rahmen eines Dienstes wurden die beiden stellvertretenden Löschgruppenführer Gregor Preußer (LG Hausberge) und Marco Sojka (LG Lohfeld) nach 16 bzw. 18 Jahren Ausübung dieser Position von den Kameradinnen und Kameraden aus ihrem Amt verabschiedet.

 
Thomas Horn, Gregor Preußer, Marco Sojka und Kai Hohmeier
 Thomas Horn, Gregor Preußer, Marco Sojka und Kai Hohmeier

 

Am 30. Juni 2022 endete somit nach fast 130 Jahren die Geschichte der Löschgruppe Hausberge als eigenständige Einheit der kommunalen Feuerwehr.

Unseren letzten Einsätze

Brandeinsatz
27.11.2024 um 13:20 Uhr
Rehwinkel (Holtrup)
Brandeinsatz
19.11.2024 um 09:08 Uhr
Hauptstraße (Hausberge)
Brandeinsatz
31.10.2024 um 14:56 Uhr
Freiherr-vom-Stein-Straße (Barkhausen)

Unsere nächsten Dienste

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