Mitglieder der Löschgruppe sowie der hauptamtlichen Wache führten am Donnerstag, 21.04.2016, auf dem Schulhof des Städtischen Gymnasiums Porta Westfalica eine Versuchsreihe zum Thema Brände, Brandverhalten und Löschmittel durch. Dieses Thema wird aktuell im Chemieunterricht der siebten Klassen behandelt, die im Unterricht besprochenen Experimente konnten mit Hilfe der Feuerwehr in anschaulicher Form sicher durchgeführt werden.
Nach der erfolgreichen Erprobung im Jahr 2015, wurde der Faden in diesem Jahr wieder von Herrn Themann als Chemielehrer des Gymnasiums aufgegriffen. Die Feuerwehr wurde von ihm angesprochen, ob man einige im Unterricht besprochene Experimente in etwas größerer Form für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7 auf dem Schulhof vorführen könnte. Diese Form der Zusammenarbeit war im letzten Jahr erstmals durchgeführt worden und fand großen Anklang bei den Schülerinnen und Schülern. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr nahmen die Idee gerne auf und bereiteten mehrere Stationen vor, um den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in das Thema Brände und Brandbekämpfung geben zu können.
Die Vorführungen fanden am Donnerstag, 21.04.2016, in der dritten und vierten Stunde an drei verschiedenen Stationen auf dem Schulhof statt. An Station 1 wurde der Brand einer Person mit einem Holzgestell dargestellt. Hier wurde das Brandverhalten verschiedener Bekleidungsmaterialien (Baumwolle, Jeansstoff, Polyester, etc.) praktisch vorgestellt und dabei auch verschiedene Löschmittel zur Bekämpfung der Brände demonstriert. Neben der Handhabung einer Löschdecke, wurden auch verschiedenen Feuerlöscher mit den Löschmitteln Wasser, CO2 und Pulver eingesetzt. Dennis Otte, Jonas Barkowsky und Lukas Behrens führten die Experimente durch und erklärten den Schülerinnen und Schülern dabei alles Wissenswerte. Löschdecken und CO2-Löscher sind in jedem Chemieraum des Gymnasiums vorhanden, daher wurden diese besonders in Augenschein genommen. An dieser Station konnten die Schüler auch einmal selbst praktische Erfahrungen sammeln und die Feuerlöscher unter Anleitung einsetzen.
An der zweiten Station wurde das unsachgemäße Anfachen eines Grillfeuers - wie es in der Realität leider immer wieder passiert - demonstriert. Hier wurden verschiedene Versuche mit brennbaren Flüssigkeiten wie Brennspiritus, Grillanzünder, Diesel, Benzin sowie verschiedener Chemikalien durchgeführt. Die Versuche konnten sehr anschaulich gestaltet werden und zeigten warum es beim unsachgemäßen Umgang zu schweren Verbrennungen kommen kann. Während der laufenden Versuche wurden Erklärungen und Hinweise zu den entsprechenden Gefahren gegeben. Hier waren Sebastian Becker, Thorsten Fischer und Bernhard Rogalla für die Feuerwehr im Einsatz.
Eine Fettexplosion war das Thema an der dritten Station, diese hatten Thomas Horn und Killian Stanau vorbereitet. Immer wieder kommt es bei Küchenbränden zu Fettexplosionen, dies geschieht wenn das brennende Öl mit Wasser gelöscht werden soll. Kommt das kalte Wasser mit dem heißen Öl in Kontakt, verwandelt sich das Wasser augenblicklich in Wasserdampf. Dabei werden aus einem Liter Wasser 1.700 Liter Wasserdampf. Das brennende Öl wird dabei mit dem Dampf aus dem Topf herausgeschleudert. Durch das nunmehr günstige Mischungsverhältnis aus Fettteilchen und Luftsauerstoff kommt es zu einer explosionsartigen Verbrennung. Eine solche Explosion führt bei einem Menschen, der sich in unmittelbarer Nähe befindet, zu schwersten Verbrennungen - sowie zu erheblichen Sachschäden in den betroffenden Räumen. Ein effektives Löschmittel ist hier das Abdecken des Topfes oder der Friteuse mit einem Deckel oder einer Löschdecke, dieses wurde von den Einsatzkräften vor der eigentlichen Fettexplosion demonstriert.
An allen Stationen wurden Fragen der Schülerinnen und Schüler beantwortet und auf die Folgen sowie mögliche Verletzungen bei Bränden hingewiesen. Alle Einsatzkräfte der Feuerwehr hatten sich für die Vorführungen frei genommen und sind in ihrer Freizeit erschienen. Im Anschluss an die letzte Station, die Fettexplosion, fand ein kurzes Resümee zwischen Herrn Themann und den Einsatzkräften statt. Die Aktion ist erneut gut verlaufen und angenommen geworden, und soll zukünftig als fester Bestandteil im Unterricht für die Jahrgangsstufe 7 durchgeführt werden.